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Warnmeldung Ackerbau Nr. 8

Produktionstechnische Hinweise vom 04.04.2024 Nr. 8

 

Wir informieren Sie über Winterraps, Wintergetreide, Zuckerrüben und Mais

 

Der Wetterbericht meldet ab Samstag trockenes Wetter bei Temperaturen zwischen 18 und 24 Grad C.

 

Winterraps:

Bis auf die späteren Lagen blühen die Raps Bestände im RNK überwiegend über 10%. Ab diesem Stadium schädigt der Rapsglanzkäfer nicht mehr. Bei den gemeldeten Temperaturen werden die späteren Lagen sehr rasch aufholen. Wir sehen daher sehr wahrscheinlich keinen Handlungsbedarf mehr bei der Bekämpfung des Rapsglanzkäfers. Kohlschotenrüssler konnten wir bisher kaum beobachten. 

 

Wie im letzten Jahr sind die Böden zu Beginn der Rapsblüte sehr gut mit Wasser versorgt. Bei engen Fruchtfolgen (Abstand 3 bis 4 Jahre Raps) ist somit mit einer höheren Gefahr von Sklerotinia (Rapskrebs) zu rechnen. Wird eine Behandlung in Erwägung gezogen, empfehlen wir sehr zeitnah zu fahren und eine vorgezogene Blütenspritzung durchzuführen. Grund hierfür sind die fast gleich guten Ergebnisse wie bei einer Vollblütenbehandlung, allerdings werden die Durchfahrtverluste deutlich gesenkt (in diesem Jahr ist der Raps sehr wuchtig im Wuchs) und die Rückstände im Honig sinken gegen null. Cantus Gold verliert die Zulassung und muss in diesem Jahr aufgebraucht werden.

Generell empfehlen wir aus Gründen des Bienenschutzes diese Anwendungen nach dem täglichen Bienenflug durchzuführen.

 

Wintergerste:

Die Wintergerste befindet sich überwiegend im Stadium ein bis zwei Knoten. Müssen Sie Ihre Gerste einkürzen, ist in der kommenden Woche der richtige Zeitpunkt. Aktuell findet man verschiedenen Blattkrankheiten in den Beständen. Befinden sich diese auf den obersten zwei Blättern, kann es in diesem Jahr sinnvoll sein, in der kommenden Woche ein entsprechendes Fungizid mit ca. 70 % Aufwandmenge zu fahren. Im Zweifelsfall Beratung anfordern.

 

Winterweizen:

Der Winterweizen befindet sich je nach Sorte und Saattermin zwischen Stadium Schossbeginn und zwei Knoten. Auch hier ist in der kommenden Woche der richtige Zeitpunkt für eine Wachstumsregler Maßnahme, wenn diese nötig ist.  

In der Rheinebene findet man vereinzelt ersten Befall mit Gelbrost. In diesen Fällen zeitnah mit einem geeigneten Fungizid behandeln. Kontrollieren Sie Ihre Bestände regelmäßig. Alle anderen Krankheiten spielen aktuell in diesem Entwicklungsstadium keine Rolle. Zum Thema Halmbruch verweisen wir auf das letzte Rundschreiben. Falls noch nicht geschehen und ein Bedarf besteht, sollte jetzt die zweite N-Gabe verabreicht werden.

 

Zuckerrüben:

Achten Sie bei den jetzt auflaufenden Zuckerrüben auf Schneckenbefall. Streuen Sie direkt nach der Saat an den typischen Stellen im Feld (feucht, nicht feinkrümelig) ein metaldehyd haltiges Schneckenkorn (dann schleimen die Schnecken aus und man kann den Befall leichter feststellen) aus und legen Sie einen Sack, Brett oder Folie darüber. So können Sie leicht einen Befall feststellen. In den Schutzgebieten ist diese Vorgehensweise vorgeschrieben, nur eine randscharfe Randbehandlung ist ohne Schneckentest erlaubt. Bei einem Einsatz muss das Aufkommen dokumentiert werden.

 

Mais:

Vorbeugende Maßnahmen gegen Vogelschäden:

 

In den vergangenen Jahren wurden uns aus verschiedenen Gemarkungen im Rhein-Neckar-Kreis Schäden durch Krähen und andere Vögel im auflaufenden Mais gemeldet. Die Vögel fressen oft nur das Korn, der oberirdische Blattapparat bleibt jedoch auf dem Feld zurück. Die Verhinderung von Vogelschäden ist sehr schwer, eine komplett zufriedenstellende Möglichkeit gibt es leider nicht. Es gibt jedoch einige Maßnahmen, die helfen können, das Risiko eines Befalles zu senken und den Schaden zu minimieren. Bei aus der Erfahrung gefährdeten Gebieten schlagen wir folgendes vor:

 

·        Eine ausreichend tiefe Saat, auf leichten Boden 7 bis 8 cm, auf schweren Böden 4 bis 5 cm.

 

·        Bei der Saat in einen gut erwärmten Boden durchläuft der Mais das besonders gefährdetet Jugendstadium deutlich schneller und die Zeitspanne für Vogelschäden sinkt.

 

·        Eine organische Düngung mit Festmist sollte vor der Aussaat stattfinden und in den Boden eingearbeitet werden, da dieser sonst eine Lockwirkung auf die Krähen haben kann, wenn er auf der Bodenoberfläche verbleibt.

 

·        Bekannte Maßnahmen wie Vogelscheuchen, Flatterbänder, Vogelattrappen etc. müssen zeitnah zum Auflaufen der Saat aufgestellt werden, damit sie einen Effekt erzielen und sich die Tiere nicht zu schnell daran gewöhnen.

 

 

Vorbereitung zur Saat:

 

In Wasserschutzgebieten dürfen zur Vorbereitung der Saat keine glyphosat haltigen Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden. Alternativen, wie sie vor der Saat von Zuckerrüben und Sommergetreide möglich waren, gibt es im Mais nicht. Die einzige Möglichkeit Ausfallgetreide und Altverunkrautung zu beseitigen ist die mechanische Bekämpfung. Arbeiten Sie mit schneidenden Werkzeugen sehr flach und im Idealfall 2 mal gegenläufig. Erst wenn die Masse des Unkrautes gut angetrocknet ist, sollte die Saatbeet Bereitung auf Saattiefe erfolgen, um evtl. Schmierschichten wieder zu lösen. Warten Sie damit unbedingt, bis der Boden genügend abgetrocknet ist!  

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